Auf der Baustelle sind mehrere Arbeiter beschäftigt, während ein schweres Gerät Erde in einen Lkw lädt.

Geballte Expertise im ersten Korridorprojekt Deutschlands

Generalsanierung der Riedbahn

Die Riedbahn, eine der am stärksten frequentierten Bahnstrecken Deutschlands, verläuft zwischen Mannheim und Frankfurt am Main und ist für Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h zugelassen. Mit über 300 täglich passierenden Zügen und einer Auslastung von bis zu 150 % ist der Korridor durchgehend stark beansprucht und mit den Jahren störanfällig geworden. Aus diesem Grund wählte die Deutsche Bahn die Riedbahn als erstes Korridorprojekt aus, um gemeinsam mit mehreren beteiligten Bauunternehmen dort ihr neues Konzept der Generalsanierung umzusetzen.

Das Korridorprojekt Riedbahn war nicht nur Auftakt eines bisher beispiellosen Modernisierungsvorhabens, es ist auch der Machbarkeitstest einer neuen Herangehensweise an Großprojekte. Denn in nur fünf Monaten wurden Leistungen umgesetzt, für die nach herkömmlicher Sperrweise mehrere Jahre hätten veranschlagt werden müssen.

Ein Bagger hebt eine grüne Stahlstütze, während Bauarbeiter am Gleis arbeiten und sich auf die Installation vorbereiten.
Einbau von Lärmschutzwänden

Projektinformationen

Auftraggeber:
DB InfraGo
Bauzeit:
5 Monate (Hauptbauzeit)
Baujahr:
2023 – 2024
Beteiligte Bereiche:
Bahntechnik
Ingenieurbau
Gleisbau
Gleisbaumaschinen
Projektmanagement Infrastrukturprojekte
Arbeiter in leuchtend orangefarbener Kleidung führen Wartungsarbeiten an einer Bahngleisanlage mit schweren Maschinen durch.
Insbesondere bei parallelen Arbeiten stellten die vorherrschenden beengten Platzverhältnisse eine Herausforderung dar. (Foto: Deutsche Bahn / Oliver Lang)

Projektumfang und technische Umsetzung

LEONHARD WEISS startete bereits 2021 mit dem ESTW-Projekt zur Realisierung neuer Stellwerkstechnik zwischen Mannheim und Frankfurt am Main. Parallel dazu begann 2024 die Generalsanierung, die die Erneuerung von Gleisen, Oberleitungen, Weichen, Lärmschutzwänden und Bahnhöfen umfasste. Auch die Installation neuer Elektronischer Stellwerke und des modernen Zugbeeinflussungssystems ETCS gehörten dazu.

Herausforderungen und Leistungen

Die Generalsanierung wurde in nur fünf Monaten Vollsperrung durchgeführt. Während der Hauptsperrzeit und vorbereitenden Maßnahmen wurden 117 Kilometer Gleise, 140 km Oberleitungen, 152 Weichen und fast 16 km Lärmschutzwände gebaut. Der besonders hohe Zeitdruck und die starke Medienwirksamkeit des Projekts stellten die Teams vor neue Herausforderungen. Insbesondere für die Errichtung der Lärmschutzwände stellten die beengten Platzverhältnisse sowie die verdichtete Gleisbelegung durch die parallelen Arbeiten im Gleisbereich eine Herausforderung dar. Dies erforderte ein ausgeklügeltes Gesamtkonzept, an dem alle Projektpartner und Schnittstellenverantwortlichen mit ihrer vielfältigen Expertise mitwirken. Der Kern dieses Konzepts war der Einsatz unterschiedlicher Technologien, aus denen sich zwei besondere Lösungsansätze für die Errichtung der Lärmschutzwände ergaben und die je nach örtlichen Gegebenheiten zur Anwendung kamen.

Im Herbst 2023 haben die Projektteams große Baustelleneinrichtungsflächen errichtet und Maßnahmen zur Vorbereitung der Hauptsperrpause durchgeführt. Während einer ersten kleineren Sperrpause im Januar 2024 wurden technische Abläufe erprobt und Prozesse optimiert, um eine reibungslose Durchführung sicherzustellen. Dies umfasste die Erneuerung von Gleisen, Oberleitungsarbeiten und Rammrohrgründungen für Lärmschutzwände.

Zusammenarbeit und Logistik

LEONHARD WEISS führte das Projekt in einer ARGE durch. Die Arbeiten wurden in enger Abstimmung und teilweise parallel durchgeführt, um die effiziente Umsetzung sicherzustellen. Das Leistungsspektrum umfasste Gleisbau, Bahntechnik, Straßen- und Tiefbau, Bauwerksinstandsetzung und mehr, wobei über 950 Mitarbeiter von LEONHARD WEISS beteiligt waren.

Nach Abschluss der umfangreichen Sanierungen wurden betriebliche Störungen auf der Strecke reduziert und viele Zuggäste profitieren von barrierefreien Bahnhöfen und einer modernen Infrastruktur. Mit der Generalsanierung der Riedbahn konnte LEONHARD WEISS seine Leistungsvielfalt und Innovationskraft im Bereich Infrastrukturprojekte unter Beweis stellen und sich eines neuen Komplexitätsgrads bei Projekten erfolgreich annehmen.

Die beiden Projekte der Riedbahn, nämlich FIT und ESTW, waren geprägt von teils extremen logistischen Herausforderungen in einem enorm engen Zeitfenster. Die Teams von LEONHARD WEISS und den weiteren Projektbeteiligten haben ihre starke Expertise und Power unter deutschlandweitem, sehr hohem Medieninteresse unter Beweis gestellt. Dabei haben außergewöhnlich viele Bereiche wieder einmal Hand in Hand gearbeitet und so die Herausforderungen gemeistert.

Marcus Herwarth, Vorsitzender der Geschäftsführung von LEONHARD WEISS

Unsere Erfolgsgeschichten

Weitere erfolgreiche Bauprojekte

  • Alle Kompetenzen
  • Bahntechnik
  • Bauwerks-Instandsetzung und Gussasphalt
  • Generalunternehmer Freileitungsbau
  • Gleisbau
  • Gleisbaumaschinen
  • Ingenieurhochbau / Konstruktiver Ingenieurbau
  • Internationale Bauprojekte
  • Netzbau
  • Projektmanagement Infrastrukturprojekte
  • Straßen- und Tiefbau